Der Kulturausschuss hat in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 16. September 2024 gemäß der Empfehlung des Vorbereitungsgremiums einstimmig beschlossen, den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr für das Jahr 2024 – Sponsor: Sparkasse Mülheim an der Ruhr –
an den Wissenschaftler
Prof. Dr. Frank Neese
sowie an die Schauspielerin
Maria Neumann
zu vergeben.
Beide Hauptpreise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert.
Das Bild zeigt den Wissenschaftler Prof. Dr. Frank Neese, die Schauspielerin Maria Neumann und in der Mitte den Oberbürgermeister Marc Buchholz.
Die Entscheidung ist wie folgt begründet worden:
Prof. Dr. Frank Neese
Frank Neese arbeitet auf dem Gebiet der theoretischen Chemie, das heißt, er beschäftigt sich mit dem Verständnis und der Vorhersage chemischer Reaktionen durch Berechnungen auf der Basis von Quantenmechanik. Hier gehört er zu den weltweit führenden Wissenschaftlern, was unter anderem durch die hohe Zahl seiner wissenschaftlichen Publikationen (fast 700), der weltweiten Wahrnehmung seiner Arbeiten (sie sind bislang über 100 000 mal zitiert worden - eine spektakuläre Zahl in der Wissenschaft) und die Zahl und das Ansehen der bisher schon an ihn verliehenen Preise dokumentiert ist. Durch seine Arbeiten werden quantenchemische Rechnungen genauer und schneller, und er hat sie eingesetzt zum Verständnis zahlreicher wichtiger chemischer Prozesse, wie zum Beispiel der Photosynthese. Allein hierdurch hat er Mülheim in der Wissenschaft zu weltweiter Bekanntheit verholfen, da er einen großen Teil seiner Karriere in Mülheim gewirkt hat und wirkt, derzeit als Geschäftsführender Direktor des MPI für Kohlenforschung.
Noch breiter ist aber vermutlich seine Strahlkraft als Urheber eines der erfolgreichsten Softwarepakete für quantenchemische Berechnungen (genannt „ORCA“), das von etwa 100 000 Nutzerinnen und Nutzern weltweit aus Wissenschaft und Industrie eingesetzt wird. Es wird erwartet, dass ORCA in etwa zwei Jahren das meistgenutzte Softwarepaket für quantenchemische Berechnungen sein wird. Diese Software ist eindeutig mit dem Namen Frank Neese und dem Ort Mülheim an der Ruhr verknüpft.
Seine herausragenden Leistungen in der Wissenschaft und die damit verbundene Etablierung der ORCA-Software machen ihn zu einem perfekten Träger des Ruhrpreises.
Maria Neumann
Mit der Vergabe des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft 2024 gilt es eine Schauspielerin zu würdigen, die mittels ihrer künstlerischen Gegenwart und Individualität zu den prägenden Persönlichkeiten des Theaters an der Ruhr gehört.
Maria Neumann wurde 1960 in Heidelberg geboren. Ihr Schauspielstudium absolvierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Seit 1986 ist Maria Neumann Schauspielerin am Theater an der Ruhr.
Maria Neumann besitzt die Gabe von einer in die andere Rolle zu springen und bei jedem Wechsel die Figuren noch stärker und klarer werden zu lassen. Sie besticht durch die hohe Konzentration ihres Spiels und die starke physische Präsenz der von ihr verkörperten Figuren.
Der Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft Ruhrpreis ist eine Anerkennung für Maria Neumanns hervorragendes schauspielerisches Schaffen.
Die feierliche Vergabe des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft hat am 1. Dezember 2024 im Marmorsaal (Caruso) der Stadthalle stattgefunden.
Die Preisträgerin und der Preisträger wurden von Oberbürgermeister Marc Buchholz geehrt und haben sich in das Goldene Buch der Stadt Mülheim an der Ruhr eingetragen. Die Laudatio für Maria Neumann wurde von Leopold von Verschuer gehalten und der Laudator für Prof. Dr. Frank Neese war sein Kollege und ebenfalls Ruhrpreisträger Prof. Dr. Ferdi Schüth.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Matthias Geuting und Evelin Degen sowie den Energy Converters - eine Band des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung. Der Preisträger Prof. Dr. Frank Neese ist auch Musiker und ein Mitglied der Band.
Die Moderation der Feierstunde übernahm Frank Hötzel von der Sparkasse Mülheim an der Ruhr.
Die Zusammensetzung der Jury:
Externe
Rainer Komers (Ruhrpreisträger 2006), Bereich "Film"
Dr. Jörg Schmitz, Bereich „Geisteswissenschaften"
Eberhard Ross (Ruhrpreisträger 2013), Bereich "Bildende Kunst"
Peter Eisold (Ruhrpreisträger 2016), Bereich "Musik"
Dr. Corinna Schlicht, Bereich "Literatur"
Sven Schlötcke (Ruhrpreisträger 1988: Theater an der Ruhr), Bereich "Theater“
Prof. Dr. Ferdi Schüth (Ruhrpreisträger 2010), Bereich "Naturwissenschaften"
Aus Politik und Verwaltung
Regina Rebbelmund, Kulturausschuss
Dr. Daniela Grobe, Kulturdezernentin
Vertreter des Sponsors
Martin Weck, Sparkasse Mülheim an der Ruhr