Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.
Skip to main content

Arthur Brocke

Arthur Brocke wurde am 14. April 1884 als Sohn des Werkmeisters Robert Brocke in Aachen geboren. Nach einem Bauingenieursstudium an der Königlichen Technischen Hochschule zu Aachen trat er 1905 in den Dienst des Düsseldorfer Bauunternehmers Heinrich Scheven, wo er mit der Bauleitung für verschiedene Projekte betraut wurde. Im Jahre 1908 wechselt Brocke in den Öffentlichen Dienst zur Stadtverwaltung Essen. Als 1919 in Mülheim eine Beigeordnetenstelle neu zu besetzen war, bewarb er sich und bekam den Zuschlag.

Als gewählter Baudezernent plante Brocke in seiner Amtszeit so prominente Projekte wie das Ruhrstadion, die Realschule Stadtmitte, den Flughafen sowie die Siedlungen Witthausbuch und Salierstraße. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Anfang 1933 wurde Arthur Brocke als nicht parteitreuer leitender Beamter unter fadenscheinigen Begründungen von März bis Mai in Schutzhaft genommen. Gleichzeitig strengte man ein Dienststrafverfahren gegen ihn an wegen angeblicher Begünstigung, Vorteilsannahme und Steuerhinterziehung. Ohne das Ergebnis des Strafverfahrens abzuwarten, wurde Arthur Brocke gemäß dem neuen Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt. 

Persönliche Bedrohungen in seiner Wohnung durch SS-Trupps sowie gegen ihn gerichteten Rufmordkampagnen in der Mülheimer Lokalpresse verstärkten den Druck auf ihn und zerrütteten seine Nerven so sehr, dass er sich in der Nacht des 18. September 1933 in seiner Villa in der Bismarckstraße 31 das Leben nahm. Damit war er eines der frühen Opfer des NS-Regimes. Er hinterließ eine Frau und fünf Kinder.

 

Verlegort Bismarckstraße 31

Verlegedatum 11. Oktober 2007

Verfasst von D. Mühlenfeld