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Otto Kaminski

Otto Kaminski wurde am 4. Oktober 1888 als zweites Kind der Eheleute Emil und Maria Kaminski in Zoppot (Polen) geboren. Er besuchte acht Jahre lang die Volksschule in Saarn und absolvierte anschließend eine dreijährige Lehre als Schneider. Eine Gesellenprüfung legte er dabei nicht ab, arbeitete aber dennoch hinterher als Schneider in Hannover und Mülheim. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. 1924 heiratete er Christine Geifes, geborene Brinkmann, von der er 1933 aber bereits wieder geschieden wurde.

Er gehörte keiner Religionsgemeinschaft an, war Mitglied der KPD, der Roten Hilfe und des Roten Frontkämpferbundes. Nach der NS-Machtergreifung im Januar 1933 wurde er mehrere Male in Schutzhaft genommen, im November 1934 festgenommen und im Mai 1935 in einem Prozess vor dem Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Am 10. Mai 1938 hatte er die Straße verbüßt und wurde entlassen. Während seiner Haft war er zudem aus der Handwerkerrolle gelöscht worden.

Eine zweite Ehe ging Otto Kaminski 1940 mit der Witwe Hermine Siepmann ein. Nach der Eheschließung wohnte das Paar in der Tersteegenstraße 2. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 geriet Otto Kaminski ins Fadenkreuz der ermittelnden Gestapo. Mitte September wurde er verhaftet, in das Polizeigefängnis Mülheim eingeliefert und dann zunächst in das Konzentrationslager Oranienburg, später in das benachbarte Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Im Februar 1945 wurde er ins KZ Mauthausen verlegt. Dort verstarb Otto Kaminski am 24. April 1945.

 

Verlegeort Tersteegenstraße 2

Verlegedatum 5. März 2008

Verfasst von H.D. Strunck