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Henny Schröter

Henny Schröter wurde als Henny Polack am 12. April 1893 in Apenrade - heute Dänemark - geboren. Am 31. Juli 1923 heiratete sie in einer so genannten Mischehe Georg Schröter, der aus dem schlesischen Goldberg stammte. Die Heiratsurkunde aus Paderborn weist Henny Schröter als „Volljüdin“ aus, während ihr Ehemann der evangelischen Konfession angehörte. Nach der Hochzeit lebten sie gemeinsam in Mülheim an der Ruhr, wo Georg Schröter 1922 eine Anstellung als Tiefbautechniker bei der Hafenabteilung der Stadtverwaltung gefunden hatte. Sie hatten eine gemeinsame Tochter, die am 5. Juni 1924 in Paderborn zur Welt kam.

Am 17. September 1944 wurden in Mülheim Juden, die in Mischehen lebten, verhaftet. Henny Schröter gelang zunächst die Flucht. Daher wurde ihr Ehemann am gleichen Tag von der Gestapo festgenommen. Einen Tag später meldete sich Henny Schröter bei der Polizei, um ihren Mann zu schützen. Daraufhin wurde er aus der Haft entlassen. Nach einigen Wochen Gefängnishaft in Mülheim wurde Henny Schröter im Oktober 1944 in ein Lager nach Minkwitz in Sachsen deportiert. Von dort aus erfolgte die Verlegung in das Konzentrationslager Ravensbrück. Ihre Tochter blieb als Halbjüdin von der Deportation verschont.

In einem Brief vom 8. März 1945 erfuhr Georg Schröter vom Tod seiner Frau. Laut Mitteilung eines SS-Sturmbannführers war sie am 12. Februar im Krankenhaus von Ravensbrück an Herzmuskelschwäche gestorben. Nach Kriegsende erhielt Georg Schröter eine Entschädigung in Höhe von 600 DM zur „Entschädigung für Schaden an Freiheit“. 

 

Verlegeort Steiler Weg 19 [früher Steiler Weg 31]

Verlegedatum 22. März 2013

Verfasst von AG Stolpersteine der Realschule Mellinghofer Straße