Günther Smend wurde am 29. November 1912 in Trier geboren, wo sein Vater Julius Smend als Offizier beim Infanterieregiment 69 diente. Nach einer Kriegsverletzung wurde Smends Vater aus dem Felddienst entlassen und ins Kriegsministerium nach Berlin versetzt. Von 1921 bis 1924 besuchte Günther Smend das Gymnasium Berlin-Friedenau, bis die Familie im Jahre 1924 nach Mülheim an der Ruhr umzog. Am Staatlichen Gymnasium, der heutigen Otto-Pankok-Schule, verbrachte er seine restliche Schulzeit, war erfolgreicher Leichtathlet sowie Mitglied in der Rudermannschaft seiner Schule. 1932 bestand er sein Abitur und verließ Mülheim, um in Detmold als Berufsoffizier in das Infanterieregiment 18 einzutreten.
Günther Smend nahm mit seiner Einheit am Frankreichfeldzug teil, später am Russlandfeldzug, besuchte anschließend die Kriegsakademie in Berlin und wurde im Juli 1943 zum Adjutanten von Generaloberst Zeitzler ernannt. Durch sein neues Amt kam er in Kontakt mit Widerstandskreisen innerhalb des Generalstabs, erfuhr von den Attentatsplänen auf Hitler und versuchte erfolglos, seinen Vorgesetzten Zeitzler zur Teilnahme an der Verschwörung zu bewegen.
Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Smend diese missglückte Anwerbeaktion zum Verhängnis. Am 1. August wurde er auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin verhaftet, kam ins Gefängnis des Reichssicherheitshauptamtes, wurde aus der Wehrmacht ausgestoßen und als Mitwisser des Attentats am 30. August 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode durch Erhängen verurteilt. Die Hinrichtung erfolgte am 8. September im Gefängnis Plötzensee. Er hinterließ eine Ehefrau und drei Kinder.
Verlegeort Luisental 11
Verlegedatum 11. Oktober 2007
Verfasst von J. Roepstorff