Die Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstlerinnen und Künstler e.V. stellt in der Ausstellung EINSTAND² die seit 2023 neu aufgenommenen Mitglieder Laura Rodrigues und Wolfgang Kleinöder vor. Zu sehen sind die Werke vom 22. November 2024 bis zum 24. Januar 2025.
Die aus Brasilien stammende Künstlerin Laura Rodrigues arbeitet überwiegend mit einer Mixtechnik aus Kaffee und Acryl. Kaffee steht in Verbindung mit der Geschichte Brasiliens und hat für die Künstlerin sowohl einen ästhetischen Wert als auch eine historische Bedeutung. Thematisch bewegt sich ihr Werk im Bereich des inoffiziellen, subjektiven Charakter von Geschichte und der Auseinandersetzung mit Fragen der Alterität. Sie verschiebt oft die Perspektive und rückt Frauen, Leibeigene oder Kinder in den Mittelpunkt. Sie lädt uns beispielsweise durch die Bilder dazu ein, über das Schicksal von Frauen nachzudenken, die nicht in Geschichtsbüchern erwähnt werden, die aber Grundsteine für die Entstehung von Familien oder ganzen Gesellschaftsstrukturen waren. Der Kaffee ist dabei den konstante Leitfaden.
Der Künstler Wolfgang Kleinöder präsentiert in dieser Ausstellung Arbeiten der ‚Optischen Poesie‘. Die Optische Poesie bezieht das Umfeld mit ein, sie ist der Konzeptkunst nahe und legt großen Wert auf den sprachlichen Ausdruck. Für den Betrachter (er ist hier ja mehr als ein Leser) entstehen oft vielschichtige Assoziationsfelder. Anders als beim ‚sitzenden‘ Leser von „reiner“ Konkreter Poesie/Visueller Lyrik ist bei der Optischen Poesie der aktive Betrachter gefordert, der sich durch den Raum bewegt, die Objekte, Bilder erschließt. Die räumliche Annäherung kann zu einer Veränderung des Wahrgenommenen führen.
Schwerpunktmäßig werden in dieser Ausstellung die Werkreihen „wörterfriedhof“ und „grundgesetz“ präsentiert. Der Wörterfriedhof „beerdigt“ Wörter unseres Sprachschatzes, die der Duden gestrichen hat.
Wolfgang Kleinöder widmet diesen Wörtern eine fotografische Beisetzung.
Passend zum Jubiläum des Grundgesetzes zeigt er auch eine Installation mit Leuchtkästen, Textplatten und LKW-Planen. Die ‚hinterfragende‘ Auseinandersetzung nutzt neben den unterschiedlichen Materialien nicht nur die Lautsprache, sondern auch das Fingeralphabet tauber Menschen zur Präsentation des Textes.
Wolfgang Kleinöder, wohnhaft in Mülheim, ist seit über 40 Jahren künstlerisch aktiv. Sein Atelier befindet sich in der KunstFabrik Oberhausen.
Ausstellungsdauer: 22. November 2024 bis 24. Januar 2025
Eröffnung: Freitag, 22. November 2024 um 15 Uhr
Begrüßung: Marc Buchholz, Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr
Grußworte: Karin Dörre, Vorstand der AG Mülheimer Künstlerinnen und Künstler e.V.
Einführung: Dr. Stefanie Kreuzer, Leiterin des Kunstmuseum Mülheim
Ein Künstlergespräch mit den beiden Kunstschaffenden und Finissage wird am Freitag, 24. Januar 2025 um 16 Uhr stattfinden. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Die Ausstellung wird im Historischen Rathaus der Stadt Mülheim gezeigt.
Adresse: Am Rathaus 1, 45468 Mülheim, 1.OG, Brücke über Friedrich-Ebert-Straße.
Eingang „Rathausturm“, Friedrich-Ebert-Straße.
Haltestelle ÖPNV: Mülheim Stadtmitte
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr
Zwischen Weihnachten und Neujahr ist das Rathaus geschlossen.
Die Ausstellung wird gefördert durch das Kulturbüro Mülheim.