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10. März 1912

Eröffnung des städtischen Museums

Am 10. März 1912 wurden die städtischen Sammlungen, die seit einem Jahr in der ehemaligen Vorsterschen Villa in Broich gezeigt worden waren, offiziell zum „Städtischen Museum“ erklärt und als solches der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bereits im Jahre 1909 hatte die Stadt Mülheim die umfangreiche Sammlung historischer Abbildungen, Stiche und Gegenstände erworben, die Robert Rheinen in Mülheim und Umgebung über viele Jahre zusammen getragen hatte. 

Untrennbar ist der Name Rheinens und die Geschichte dieser Sammlung mit der Entstehung des Mülheimer Geschichtsvereins verbunden. Bei seiner Gründung im Jahre 1906 war der Wunsch, das Althergebrachte aus der Vergangenheit zu bewahren – und dies auch im ganz wörtlichen Sinn durch sammeln alter, nicht immer historisch wertvoller Gegenstände – eine wesentliche Motivation gewesen. Ganz in diesem Geist hatte Rheinen eine beachtliche Sammlung von Urkunden, Bildern, altem Hausrat und dergleichen zusammengetragen, die er erstmals 1896 in Mülheim öffentlich vorstellte. Leider war dieser ersten Ausstellung nur ein geringes Publikumsinteresse entgegengebracht worden, so dass die Idee eines städtischen Museums zunächst noch in weiter Ferne lag. 

Nicht zuletzt durch das beharrliche Wirken des Geschichtsvereins konnten jedoch schließlich 1909 Oberbürgermeister Dr. Lembke und die Mülheimer Stadtverordnetenversammlung bewogen werden, die Sammlung Rheinen für 60.000 Mark zu erwerben. Rheinen wurde der erste Direktor der „Städtischen Sammlungen“, die in der Schollenstraße 2 ihr Domizil fanden und mittwochs und sonntags jeweils zwei Stunden lang kostenlos zu besichtigen waren. Schnell wuchs in den ersten Jahren der Bestand, da nun viele Mülheimer Bürger der Sammlung Schätze und „Schätzchen“ aus ihren Haushalten schenkten oder zum Kauf anboten. 

Nach wenigen Jahren schon zogen die Städtischen Sammlungen in die bereits erwähnte Vorstersche Villa, da das Gebäude Schollenstraße auf dem Bauplatz für das geplante neue Rathaus lag. Der steigenden Bedeutung und dem wachsenden Publikumsinteresse entsprechend, bot dieser Umzug nun nicht nur einen passenden Rahmen, sondern verlangte letztlich auch nach einer Aufwertung der Sammlung. Um diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen wurde sie daher am 136. Geburtstag der in Mülheim so verehrten Königin Luise von Preußen – der „Versuchung“ des Datums hatte man wohl bei der Umbenennung der Sammlung nicht widerstehen können – zum Museum „befördert“. Seit dieser Zeit hat das Museum eine wechselvolle Geschichte erlebt. Als Kunstmuseum in der Alten Post ist es bis heute eines der wichtigen Kulturinstitute der Stadt mit einer Strahlkraft über die Grenzen Mülheims hinaus. 

(Ra)