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15. August 1824

Tod von Carl Arnold Kortum

Carl Arnold Kortum, der am 5. Juli 1745 in Mülheim an der Ruhr geboren wurde, ist der Sohn des Apothekers Christian Friedrich und der Apothekerin Helena Maria, geb. Severin. Mit 78 Jahren starb er am 15. August 1824 in Bochum und wird dort, sowie in seiner Heimatstadt Mülheim, erinnert. Sein Vater übernahm die älteste Apotheke Mülheims, nämlich die Künzel´sche Apotheke. Sie befand sich in der Kettwiger Straße. Als der Vater jedoch starb, war Carl Arnold gerade mal drei Jahre alt. Mutter Kortum kümmerte sich um eine gute Erziehung ihres Sohnes. Als Kind hatte Kortum Schwierigkeiten beim Lernen. Sein Lehrer, ein Kandidat der Theologie aus Mülheim, entwickelte somit eine Strategie, ihm das Lernen des Alphabets leichter zu machen. Dabei wurden Bruchstücke von Brezeln zu Buchstaben geformt, welche anschließend vom erfolgreichen Schüler verspeist werden durften. 

In Mülheim ging Carl Arnold auf die lutherische Schule und erhielt Lateinunterricht. Außerdem lernte er die Sprachen Französisch und Hebräisch. Die hebräische Sprache brachte ihm beispielsweise ein Mädchen jüdischen Glaubens aus seiner Nachbarschaft bei. Als er mit dreizehn Jahren in die katholische Schule geschickt wurde, erhielt er weiteren Lateinunterricht – diesmal von einem Jesuitenzögling. Danach endete sein Aufenthalt in Mülheim und Carl Arnold Kortum ging in Dortmund auf das Archigymnasium. Aufgrund seiner guten Lateinkenntnisse wurde er vom Rektor in die Tertia eingewiesen. Dort besuchte er ebenfalls Vorlesungen in Theologie und Philosophie. Bezüglich des Studiums war er sich unsicher, ob er das Fach Theologie oder Medizin wählen soll. Schließlich entschied er sich im Jahr 1763 für die sogenannte Arzneikunst. Somit studierte er an der Universität Duisburg und besuchte immer wieder seine nicht weit entfernt liegende Heimatstadt Mülheim. Kortum war sehr fleißig, weshalb er sein Studium schneller abschließen konnte als geplant. Im Jahr 1766 bekam er zwar schon seinen Doktortitel, musste aber noch eine Zusatzausbildung absolvieren, weshalb er nach Berlin zog. Nach seiner Ausbildung und bis zu seiner Eheschließung lebte er in Mülheim und war hier als erfolgreicher Arzt tätig. 

Kortum heiratete insofern in die Severinsche Familie zurück, als er 1768 mit seiner Cousine Helena Margaretha Ehinger eine Ehe schloss. Somit begann ab 1770 seine Bochum-Ära, die 1824 mit seinem Tod endete. In seinem Gedicht Peters Klage um Sophien. Ein Scherz Gedicht (1787) steht folgendes: „Und in Bochum herrscht in manchen Stunden / Nun die lange Langeweile viel – viel – viel.“ 

Carl Arnold Kortum zog zwar für seine Ehefrau nach Bochum, trotzdem hing er weiterhin an Mülheim an der Ruhr. Gleichwohl spielte Kortum auch für Bochum eine wichtige Rolle. 1784 wurde sein Heldengedicht Jobsiade, das aus Knittelversen besteht, erstmals veröffentlicht. Carl Arnold Kortum ging somit in die Literaturgeschichte ein. 

In Mülheim steht sogar der Jobsbrunnen, dessen Neueinweihung am 23. September 2006 erfolgte. Der Brunnen ist neben der Petrikirche auf dem Kirchenhügel zu finden. Die Statue zeigt eine männliche Figur in mittelalterlicher Kleidung, die ihre linke Hand auf einen Stock stützt und ihre rechte Hand als Hinweisgeste mit gestrecktem Zeigefinger zur linken Schulter erhoben hält. Abgebildet ist der Protagonist aus dem Heldengedicht Jobsiade: Hieronymus Jobs. 

Carl Arnold Kortum ist für Mülheim an der Ruhr deshalb wichtig, weil er als bedeutender Schriftsteller und Arzt einen großen Beitrag zur kulturellen und intellektuellen Entwicklung der Stadt geleistet hat. Seine Werke und sein Engagement haben dazu beigetragen, das kulturelle Erbe von Mülheim zu prägen und zu bewahren. Als Mülheimerinnen und Mülheimer ehren und erinnern wir ihn zu seinem 200. Todestag. 

(Hue)