Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.
Direkt zum Inhalt

19. März 1850

Eröffnung des Evangelischen Krankenhauses 

Am 19. März 1850 eröffnete die heutige „Stiftung Evangelisches Kranken- und Versorgungshaus zu Mülheim an der Ruhr“ ihr erstes kleines Krankenhaus, in das am 5. April die 51-jährige Elisabeth Zollhofer als erste Patientin eingeliefert wurde. Die Gründung der Stiftung zur Errichtung eines Hospitals war aus den Reihen des Mülheimer Jünglingsvereins unter Führung des reformierten Pfarrers Eduard Wilhelm Schulz im Geiste christlicher Nächstenliebe entstanden. Die drängenden Herausforderungen ihrer Zeit erkannten die Gründer der Stiftung und begegneten ihnen mit privater Initiative. Arme und Mittellose waren bis zu diesem Zeitpunkt auf persönliche Akte der Mildtätigkeit angewiesen, wenn ihnen Krankheit und Alter das Leben erschwerten. Mit der Errichtung eines Krankenhauses wurde 1850 erstmals in Stadt und Kreis Mülheim eine stationäre Einrichtung geschaffen, die sich um die Pflege gerade dieser Personenkreise professionell kümmerte und die damit Aufgaben der städtischen Armenfürsorge übernahm. Finanzielle Zuschüsse aus den städtischen Fürsorge-Etats flossen damit dem neuen Krankenhaus zu. 

Auch wenn die Anstellung eines ersten eigenen Krankenhausarztes noch etwas auf sich warten ließ, konnte doch bereits zu Beginn des Eröffnungsjahres ein Vertrag mit den Kaiserswerther Diakonissen zur Übernahme der Krankenpflege in Mülheim an der Ruhr geschlossen werden. Mathilde Jung nahm so im Frühjahr 1850 als erste Diakonisse ihren Dienst in Mülheim auf. 

Anfangs verfügte das „Krankenhäuschen“ über 10 bis maximal 15 Betten. Da es jedoch keine vergleichbare Einrichtung gab und der Bedarf groß war, wuchs das Haus schnell an. Weitere Pflegekräfte mussten angestellt, die Arbeit der Diakonissen durch Mitglieder des Mülheimer Frauenvereins unterstützt und schon 1854 das Gebäude erweitert werden. 

1856 entschied das Kuratorium der Stiftung, das Krankenhaus nicht zum „Siechenhaus“ werden zu lassen, sondern für die Versorgung alter, pflegebedürftiger Menschen ein eigenes „Versorgungshaus“ zu schaffen. Seither trägt die Stiftung diese Trennung von Krankenhaus und Altenpflegeeinrichtung auch in ihrem Namen.

Das 1850 eröffnete bescheidene Krankenhaus verfügt heute über mehr als 600 Betten. An seinem Motto „den Menschen verpflichtet“ hat sich im Laufe dieser Zeit jedoch nichts geändert.

(Ra)