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Anna Lehnkering

Anna Lehnkering wurde am 2. August 1915 als drittes Kind der Eheleute Heinrich Friedrich Hermann Lehnkering und seiner Frau, Anna Johanna Helene, geborene Sommer in Oberhausen-Sterkrade geboren. Die Eltern betrieben dort eine Gaststätte. Als Anna sechs Jahre alt war, starb ihr Vater. Die Mutter heiratete erneut. Anna Lehnkering wird von ihren Brüdern als sehr liebes und sanftmütiges Mädchen beschrieben. Auf Grund ihrer Lernschwäche besuchte sie die damals sogenannte Hilfsschule. Zeitweise wurde sie mit anderen behinderten jungen Mädchen in der evangelischen Kirchengemeinde Oberhausen betreut. Sie half ihrer Mutter im Haushalt und ging später zeitweilig den Schwestern im Evangelischen Krankenhaus in Mülheim zur Hand.

Am 1. September 1934 zog Anna Lehnkering nach Mülheim in die Düsseldorfer Straße 38. Nach der Machtübernahme durch die Nazis geriet sie in deren Visier, da man Menschen mit Behinderung als „unwertes Leben“ betrachtete. So wurde sie am 2. November 1935 im Evangelischen Krankenhaus Mülheim zwangssterilisiert. Die genauen Umstände dieser Maßnahme sind nicht bekannt.

1936 wurde zu einem Schicksalsjahr für Anna Lehnkering und ihre Familie. Die zweite Ehe der Mutter war zerbrochen und brachte eine wirtschaftliche Notlage mit sich. Am 21. Dezember 1936 wurde Anna in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau im Kreis Kleve eingewiesen. Hier begann ein schrecklicher Leidensweg, der sich fortsetzte, als Anna am 6. März 1940 in die Euthanasie-Vernichtungsanstalt Grafeneck auf der Schwäbischen Alb verlegt wurde. Nach offizieller Version starb Anna Lehnkering am 23. April 1940 – es ist jedoch anzunehmen, dass sie bereits am 7. März 1940 ermordet wurde.

 

Verlegeort Düsseldorfer Straße 38

Verlegedatum 2. April 2009

Verfasst von H.D. Strunck