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Eleonore Kaiser

Eleonore Kaiser wird am 30. Juni 1882 in Werl/Westfalen als Eleonore Mond geboren. Dort verbringt sie auch ihre Schulzeit. Mit einem Gedicht, das sie 1901 anlässlich einer Feierstunde zum 200. Jahrestag Preußens und 30 Jahre Deutsches Kaiserreich vorträgt, beeindruckt sie den Lehrer und angehenden Rabbiner Otto Kaiser, der 1902 von Werl nach Mülheim wechselt. Sie verloben sich 1906 in Werl, wo auch die Hochzeit im Sommer desselben Jahres stattfindet. Danach zieht auch Eleonore nach Mülheim. Das Ehepaar wohnt hier in der Falkstraße 17.

Dort werden auch die vier Kinder geboren: Ilse (1907), Hanna (1908), Ludwig (1913) und Rudolf (1923). Im Dezember 1925 stirbt Eleonores Mann. Sie muss von nun an allein für die Kinder sorgen. Für Rudolf, Ludwig und Hanna erhält sie Waisengeld. Ilse ist bereits berufstätig. Eleonore bekommt auch Unterstützung von ihren Eltern, die in der Zwischenzeit von Werl nach Mülheim umgezogen sind.

Eleonore erhofft noch für ihren jüngsten Sohn eine gute Schulbildung, die ihm jedoch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verwehrt wird. Rudolf wird als Jude von seinen Lehrern, Mitschülern und in der Öffentlichkeit gedemütigt. Wie seine Geschwister flüchtet auch Rudolf. Er ist erst 14 Jahren alt, als er nach Palästina geht. 

Eleonore bleibt hier und wird am 21. Juli 1942 mit einem größeren Transport vom Alten Schlachthof in Düsseldorf-Derendorf nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter nach Auschwitz, wo sie am 9. Oktober 1944 ermordet wird.

Rudolf beschreibt 1953 in seinem Antrag auf Wiedergutmachung seine Mutter als eine „60-jährige Frau, die immer ein Vorbild der Ehrlichkeit und Gutherzigkeit gewesen war und bis zuletzt nicht an die Grauen des damaligen Regimes glaubte“. 

 

Verlegeort Falkstraße 17

Verlegedatum 5. Dezember 2008

Verfasst von G. Bennertz und ergänzt durch Hüma Altuntas