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Else, Joseph und Gerhard Hirsch

Joseph Hirsch wurde am 28. März 1887 in Mülheim an der Ruhr als Sohn des Metzgermeisters Jacob Hirsch und seiner Ehefrau Clara Hirsch, geborene Daniels, geboren. Joseph und seine spätere Ehefrau Else Meier zogen 1920 von Kettwig nach Mülheim an der Ruhr, wo sie 1921 heirateten. Else Meier, geboren am 16. April 1894 in Mülheim an der Ruhr, war die Tochter des Metzgermeisters Meier Meier und seiner Ehefrau Rosina Meier, geborene Philipps. Joseph und Else Hirsch bekamen einen Sohn, Gerhard, der am 18. Februar 1924 in Mülheim an der Ruhr das Licht der Welt erblickte. Die Familie wohnte in der Charlottenstraße 50. Joseph Hirsch war von Beruf Viehhändler.

Gerhard Hirsch wurde Ostern 1930 in die Volksschule an der Auerstraße eingeschult und wechselte 1935 auf die Knabenmittelschule. Zwei Jahre später - im Juni 1937 - meldeten ihn seine Eltern wieder ab mit der Begründung, dass die Familie nach Heidelberg umziehen würde (so der offizielle Eintrag in der Schülerkartei). 1937 zog die Familie in die Eppinghofer Straße 133. Dies war der letzte freigewählte Wohnsitz von Gerhard Hirsch und seinen Eltern in Mülheim. Das väterliche Geschäft - die Viehhandlung - blieb am alten Standort in der Charlottenstraße parallel dazu noch ein Jahr bis zur Flucht des Vaters bestehen. Hinweise auf der Einwohnermeldekarte legen nahe, dass Joseph versuchte, die Flucht der Familie ab 1937 vorzubereiten. 

Am 15. Dezember 1937 verließ Joseph Hirsch Mülheim an der Ruhr und zog nach Nimwegen. Sein Sohn folgte ihm am 16. Februar 1939 nach Amsterdam. Aus ungeklärten Gründen verblieb seine Ehefrau Else in Mülheim an der Ruhr. Am 10. November 1939 entzog das Deutsche Reich Joseph Hirsch die deutsche Staatsangehörigkeit. Der letzte bekannte Wohnort des Vaters und des Sohns war Amsterdam. Von dort wurden Beide wahrscheinlich 1942 über das niederländische Internierungslager Westerbork nach Auschwitz deportiert. Joseph ist am 22. Februar 1943 in Auschwitz ermordet worden. Sein Tod ist im Sterbebuch Auschwitz mit der Sterbebuch-Nr. 1780  bestätigt. Dieser Randvermerk des Sonderstandesamtes Arolsen befindet sich auch in seiner Geburtsurkunde*. Auch sein Sohn Gerhard ist sehr wahrscheinlich in Auschwitz gestorben. Er ist in der dortigen Datenbank enthalten, allerdings ohne genaue Sterbe-Angaben.

Else Hirsch wurde mit dem Transport vom 21. Juli 1942 von Düsseldorf-Derendorf nach Theresienstadt und wahrscheinlich von dort weiter nach Auschwitz deportiert. Sie ist am 6. Mai 1952 vom Amtsgericht Mülheim an der Ruhr rückwirkend zum 31. Dezember 1945, 24 Uhr für tot erklärt worden (Amtsgerichts-Beschluss: Lfd. Nr. 811, Aktenzeichen: 6 II 147/51 T), eingetragen im Buch für Todeserklärungen Nr. 37025 / 1952 im Standesamt I, Berlin.


*Diese Erkenntnisse über das Schicksal von Josef Hirsch sind seit der Verlegung 2010 durch neue Quellen und Forschungsergebnisse gewonnen worden, durch die sich nun Abweichungen von den Angaben auf dem Stolperstein ergeben.

 

Verlegeort Eppinghofer Straße 133

Verlegedatum 18. Dezember 2004 [Gerhard Hirsch], 9. November 2010 [Else und Joseph Hirsch]

Verfasst von AG Stolpersteine der Realschule Stadtmitte [Gerhard Hirsch], G. Bennertz [Else und Joseph Hirsch]