Das Ehepaar Aron und Rosa Katz und deren zwei Söhne Walter und Simon stammten ursprünglich aus dem hessischen Cuxhagen im Kreis Melsungen. Aron Katz wurde am 25. Februar 1890 in Cuxhagen/Kreis Melsungen geboren. Am 2. Februar 1920 heiratete er die am 16. April 1891 geborene Rosa Levi. Mindestens acht Kinder gingen aus dieser Ehe hervor, darunter die Söhne Walter, geboren am 4. März 1923 in Cuxhagen und Simon, geboren am 23. April 1927 ebenfalls in Cuxhagen.
Unklar ist, warum das Ehepaar im Februar/März des Jahres 1940 nach Mülheim übersiedelte. Möglicherweise waren jüdische Verwandte in Mülheim der Grund. Sie kamen zunächst in der Köhle 16 unter und zogen dann im September 1941 in die Eppinghofer Straße 83. Walter wohnte noch im elterlichen Hause und zog mit seinen Eltern nach Mülheim.
Simon siedelte laut Aufzeichnungen in den Hausstandsbüchern der Stadt Kassel im Oktober 1939 gemeinsam mit sechs Geschwistern von seinem Geburtsort im Kreis Melsungen in die Großstadt Kassel um. Unter der Adresse Rosenstraße 22 war er dort bis Anfang März 1940 registriert. Als einziger der geschwisterlichen Hausgemeinschaft meldete er sich dann nach Mülheim an der Ruhr ab, um zu seinem Bruder Walter und den Eltern zu ziehen.
Aron Katz, seine Frau Rosa sowie die beiden Söhne Walter und Simon wurden am 22. April 1942 von Düsseldorf-Derendorf in das Ghetto Izbica deportiert*. Aus dem Transit-Ghetto Izbica sind die jüdischen Bewohner in die Vernichtungslager Sobibór oder Belzec gebracht worden.
Ihre genauen Todesdaten sind unbekannt. Zehn Jahre nach Kriegsende wurden sie im Februar 1955 vom Amtsgericht Mülheim an der Ruhr rückwirkend zum 31. Dezember 1945 für tot erklärt.
*Seit der Verlegung 2009 sind durch neue Quellen und Forschungsergebnisse Erkenntnisse über das Schicksal der nach Izbica Deportierten gewonnen worden, durch die sich nun Abweichungen von den Angaben auf den Stolpersteinen ergeben: Aron, Walter und Simon Katz sind nicht nach Auschwitz deportiert worden. Sie befinden sich zusammen mit Rosa Katz auf der Deportationsliste vom 22. April 1942 von Düsseldorf in das Ghetto Izbica: https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420422-19.jpg
Verlegeort Eppinghofer Straße 83
Verlegedatum 7. Dezember 2009
Verfasst von J. Roepstorff