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Mathias Stinnes

Am 4. März 1790 wurde in Mülheim an der Ruhr Mathias Stinnes geboren, der im Laufe seines Lebens eine beispiellose Karriere vom Schiffsjungen zum erfolgreichen Kohlenhändler, Reeder und Bergbaumagnaten machte. Seine wirtschaftlichen Unternehmungen legten den Grundstein für den unternehmerischen Erfolg der Familie Stinnes, die im Stinnes-Konzern des Enkels Hugo Stinnes (1870-1925) ihren Höhepunkt fanden.

Mathias Stinnes stammte, wie so viele Mülheimer jener Tage, aus einer Familie von Schiffern und Kohlenhändlern. So verwundert es nicht, dass er im Alter von 13 Jahren nach dem Besuch der Volksschule für fünf Jahre als Schiffsjunge auf einem Ruhrkahn fuhr und dort wichtige Erfahrungen sammelte. Nach diesen "Lehrjahren" machte er sich im Transportgeschäft selbständig, zunächst und zeitweilig noch gemeinsam mit seinen Brüdern Georg, Herrmann und Johann. Mit dem Kauf der ersten Ruhraak, einem Lastkahn zum Transport von Kohle und anderen Massengütern, begann seine Zeit als selbständiger Reeder. Im Laufe der Jahre befuhr eine stetig wachsende Flotte von Stinnes-Schiffen Rhein und Ruhr; seit den frühen 1840er Jahren setzte Mathias Stinnes gar als erster Ruhrschiffer eigene Schleppdampfschiffe ein. Unternehmerischen Weitblick bewies Stinnes auch, als er die Basis seines Unternehmens verbreiterte und gezielt Kohlenmagazine an der Ruhr kaufte oder pachtete und darüber hinaus bedeutende Anteile an verschiedenen Kohlenbergwerken des Ruhrgebiets erwarb.

Verheiratet war Stinnes in erster Ehe mit Anna Springmann, der Tochter eines Mülheimer Schmiedes. Mit ihr hatte er acht gemeinsame Kinder, von denen allerdings fünf früh verstarben. Nach dem Tode seiner Frau im Jahre 1831 heiratete er drei Jahre später deren jüngere Schwester Anna-Maria Springmann, die ihm noch fünf Kinder gebar.

Neben seinem Engagement im Gemeinderat und seinen Bemühungen um einen Eisenbahnanschluss Mülheims, den er nicht mehr erlebte, trat Mathias Stinnes auch Zeit seines Lebens als Wohltäter der Bedürftigen Mülheims auf. Dass er früh den Alltag der einfachen Schiffer kennengelernt hatte, sämtliche Spitznamen seiner Schiffer kannte und sich trotz aller Strenge als humaner Unternehmer zeigte, hat viel dazu beigetragen, sich die Achtung auch und gerade der Schiffer zu verdienen. Seine offenbar imponierende Körperkraft wurde sogar sprichwörtlich: noch lange nach Stinnes Tod sagte man in Mülheim von einem starken Mann, er habe "Mathes in den Mauen" ["Matthias im Ärmel"].

Persönlicher Fleiß, Ausdauer und Geschick verhalfen ihm immer wieder zu unternehmerischen Erfolgen, zehrten aber auch an seiner Gesundheit. Wohl nicht zuletzt auf Grund seines enormen Arbeitspensums starb Mathias Stinnes am 16. April 1845 in seiner Heimatstadt Mülheim.