Sybilla Haber wurde am 19. März 1896 als außereheliche Tochter der Dienstmagd Mathilde Markus in Mülheim an der Ruhr geboren. Die Mutter war Jüdin und wohnte zum Zeitpunkt der Geburt ihrer Tochter Sybilla - der offizielle Eintrag in der Geburtsurkunde lautet Sibilla - in der Eppinghofer Straße 141a. 1912 wurde ihr Nachname von "Markus" in "Haber" geändert und Josef Haber in den Standesamtsregistern als Vater vermerkt. Daher ist anzunehmen, dass Sybilla Haber eine uneheliche Tochter von Josef Haber und somit die Halbschwester des bekannten Mülheimer Kunstmalers Hermann Haber war.
Ab August 1910 wohnte Sybilla Haber in der Leineweberstraße 6, ab 1912 in der Delle 19, wo sie auch von 1925 bis 1929 eine Kunsthandlung betrieb. Dort wohnten seit 1911 bereits ihr Halbbruder Hermann Haber, seine Eltern und - ab 1918 - sein Bruder. Ende 1928 zog sie mit der Familie - der Vater Joseph Haber war mittlerweile verstorben - in die Friedrichstraße 10.
Im März 1939 emigrierte Sybilla Haber ins holländische Scheveningen. Von hier aus wurde sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Da das genaue Todesdatum nicht zu ermitteln war, wurde sie 1945 vom Amtsgericht für tot erklärt.
Verlegeort Friedrichstraße 10
Verlegedatum 2. März 2010
Verfasst von H.D. Strunck