Der Partei- und Gewerkschaftssekretär Wilhelm ("Willi") Müller wurde am 23. Dezember 1890 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nachdem er sich einige Jahre im Spartakusbund beziehungsweise in der KPD engagiert hatte, wandte er sich nach der Teilnahme der Spartakusgruppe an bewaffneten Kämpfen gegen Freikorpsverbände im Ruhrgebiet von der Partei ab. Am 1. Januar 1922 trat Willi Müller in die SPD ein, überzeugt, dass die vielfältigen Probleme jener Zeit nicht durch Radikalismus oder gar Gewalt, sondern nur durch Verständigung in der parlamentarischen Auseinandersetzung gelöst werden konnten.
Seit 1929 Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Mülheimer Stadtverordnetenversammlung wurde er schon im März 1933 kurzzeitig in sogenannte Schutzhaft genommen, ehe im Sommer 1933 sein Mandat auch offiziell erlosch. In der Folgezeit hielt Willi Müller sich und seine Familie mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten über Wasser, ehe er im Zuge einer reichsweiten Verhaftungswelle (Aktion „Gewitter“) im Nachgang des Attentates vom 20. Juli 1944 verhaftet und zunächst ins Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht wurde. Später erfolgte die Verlegung ins Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg, wo Willi Müller am 16. November 1944 starb. Auch wenn die offizielle Angabe der Todesursache auf „Lungenentzündung“ lautete, so starb Willi Müller tatsächlich wohl an den Folgen von Haftbedingungen und Misshandlungen. Er hinterließ eine Ehefrau und einen Sohn.
Verlegeort Dümptener Straße 17
Verlegedatum 11. Oktober 2007
Verfasst von D. Mühlenfeld