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100 JAHRE STADTHALLE MÜLHEIM. MODERNE IM WANDEL

FOTOGRAFIEN VON ALBERT RENGER-PATZSCH HUGO SCHMÖLZ EVELYN SERWOTKE

8. FEBRUAR bis 21. JUNI 2026

GESCHICHTE DER STADTHALLE MÜLHEIM 

Die Idee zur Errichtung einer Gedenkhalle für Kaiser Wilhelm I entstand 1896. Bis zu ihrer Einweihung am 5. Januar 1926 ist ihre Geschichte geprägt von historischen, planerischen und finanziellen Turbulenzen. Nachdem anfänglich ein Areal zwischen Viktoria- und Eppinghofer Straße ins Auge gefasst wurde und ein Ideenwettbewerb keine überzeugenden Entwürfe brachte, forcierte der Erste Weltkrieg, die aufkommende Inflation sowie die spätere Ruhrbesetzung durch Besatzungstruppen Frankreichs und Belgiens in den 1920er Jahren den Standortwechsel an das Ufer nördlich der Schloßbrücke, dem Stadtbad gegenüberliegend. 

Das Büro Pfeifer & Großmann (Karlsruhe/Mülheim) bekam 1922 – nach einem vorausgegangenen Wettbewerb, den das Stuttgarter Architekturbüro Abel gewonnen hatte – letztendlich 1922 von der Stadtverordnetenversammlung den Auftrag zur Errichtung des Gebäudes. Mit dem historisierenden Bau wurde 1923 begonnen. 

Die neue Stadthalle sollte gemeinsam mit dem Rathaus, der Schloßbrücke, dem Stadtbad und dem Brückenwärterhaus eine harmonische städtebauliche Einheit bilden. Für die Innengestaltung und die Raumausstattung der projektierten Stadthalle wurde der avantgardistische Entwurf des Düsseldorfer Architekten Prof. Emil Fahrenkamp angekauft. Spätere Kriegsschäden führten zu weiteren Umbauten der Stadthalle.

RUHRVENEDIG TRIFFT ART DÉCO – ZWEI GESICHTER, 100 JAHRE

Die Wirkung der Stadthalle Mülheim ist von starken Kontrasten geprägt: Außen dominiert baulich der Renaissance-Stil, der der Stadt Mülheim den Titel „Ruhrvenedig“ beschert. Im Gegensatz zur Fassade überraschte das Innere mit radikaler Moderne. Der Architekt Emil Fahrenkamp nutzte knallige Farben, edlen Marmor und den avantgardistischen Art-DécoStil zur Gestaltung der Innenräume. Sein spektakuläres Design setzte neue Maßstäbe und prägte die Gestaltung nachfolgender Baustile in Mülheim wie beispielsweise an den Säulen im Foyer der damaligen Hauptpost (jetzt Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr) zu sehen ist. Einige der dort verwendeten Elemente realisierte Emil Fahrenkamp gemeinsam mit dem Schweizer Künstler Paul Speck, ab 1924 Leiter der baukeramischen Abteilung der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe. 

FOTOGRAFIERENDE

Namhafte Fotografierende haben die Errichtung des Baus, die Umbauten sowie die Innenräume in verschiedenen Zeiten und Bauphasen dokumentiert und inszeniert. Die Ausstellung zeigt Fotografien von Albert Renger-Patzsch, Hugo Schmölz, Evelyn Serwotke, die im Auftrag der Stadt aufgenommen wurden. 

Die Ausstellung wird von Dr. Jörg Schmitz (Leiter der Camera Obscura, Mülheim an der Ruhr) kuratiert und ist eine Kooperation zwischen der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) und dem Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr. Die Ausstellung wird im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, im Grafikraum (1. Obergeschoss) präsentiert. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 7. Februar 2026 um 17 Uhr statt.

 

Die Ausstellung wird unterstützt von: