
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) Projekt „Start in die Provenienzforschung: Vorarbeiten für die zukünftige systematische Provenienzforschung“
Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt Unterstützung durch eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in für Provenienzforschung (m/w/d).
Die Ausschreibung erfolgt im Rahmen des Förderprogramms Provenienzen NRW und vorbehaltlich der Bewilligung der beantragten Mittel.
Anliegen
Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, 1909 gegründet, zählt zu den ältesten Museen des Ruhrgebiets und ist Mitglied im Netzwerk der 21 RuhrKunstMuseen. Seit 1994 befindet es sich im Baudenkmal der ehemaligen Hauptpost mitten im Stadtzentrum. Die unterschiedlichen, im Haus vereinten Sammlungen umfassen circa 13.000 Kunstwerke mit einem zentralen, sich auf Papierarbeiten konzentrierenden Sammlungsschwerpunkt, der sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart erstreckt. Meisterwerke der Klassischen Moderne bilden die glanzvollen Kernstücke der Gemäldesammlung.
Eine systematische Provenienzforschung zu den Beständen, die vor dem 8. Mai 1945 geschaffen wurden und nach dem 30. Januar 1933 bis heute Eingang in die Sammlungen gefunden haben, ist bisher nur punktuell erfolgt. Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr möchte seine ethisch-moralischen Selbstverpflichtung nachkommen und proaktiv die Überprüfung der Bestände nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, vor allem aus jüdischen Besitz, initiieren. Dies soll nach Maßgabe der Washingtoner Prinzipien von 1998, der Gemeinsamen Erklärung von 1999 und des Kulturgesetzes des Landes NRW von 2022 erfolgen.
Ihre Aufgaben
Das Projekt umfasst einen Erstcheck der Sammlungen des Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr nach Verdachtsmomenten auf NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, die Priorisierung der Bestandsprüfung sowie die Konzeption und Ausarbeitung eines Förderantrags für ein größeres, langfristiges systematisches Forschungsprojekt, der perspektivisch im Frühjahr 2026 beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) gestellt werden soll.
Im Zuge dieser Vorarbeiten sollen die vorhandenen Quellen, Ankaufsdokumentationen und Archivbestände des Kunstmuseums gesichtet, geprüft und deren verwertbare Erkenntnisse auf ein Provenienzforschungsvorhaben hin konkretisiert werden. Ziel ist es, den fraglichen Sammlungsbestand auf Verdachtsmomente hin zu prüfen und den Forschungsrahmen für eine erfolgreiche Antragsstellung beim DZK einzugrenzen.
Dieses Vorprojekt gliedert sich in fünf Arbeitspakete:
- Arbeitspaket 1: Sondierung und Dokumentation der Quellenlage (60 Std.)
- Arbeitspaket 2: Überblick über den Sammlungsbestand (78 Std.)
- Arbeitspaket 3: Eruierung und Dokumentation von Verdachtsmomenten inkl. Priorisierung (50 Std.)
- Arbeitspaket 4: Definition des Untersuchungsgegenstands für DZK-Projekt (50 Std.)
- Arbeitspaket 5: Erstellen des DZK-Antrags einschließlich Absprache mit dem DZK (100 Std.)
Es besteht die Option, die Arbeitsstunden über mehrere Monate zu verteilen.
Die Arbeit wird im Rahmen eines Werkvertrags leistungsgerecht vergütet.
Das Projekt muss spätestens zum 31.12.2025 abgeschlossen sein, um am 01.04.2026 den Antrag beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste einzureichen.
Ihr Profil
- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Master/Diplom/Magister) der Kunstgeschichte, Geschichte, Kunst- oder Kulturwissenschaften
- fundierte Kenntnisse zur Kunst des 20. Jahrhunderts
- nachgewiesene Erfahrungen in der Provenienzforschung und ggf. in der Antragstellung von Drittmittelprojekten
- sehr gutes Organisationsvermögen sowie eine strukturierte und selbstständige Arbeitsweise
- Flexibilität, Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft
- Kommunikations- und Teamfähigkeit
- Zuverlässigkeit und Sorgfalt
Wir bieten
- flexible Arbeitszeiten
- Zugehörigkeit zu einem engagierten, freundlichen Team
- leistungsgerechte Vergütung auf Werkvertragsbasis
Ihre Bewerbung senden Sie bitte digital als PDF (max. 8 MB) bis zum 15. Juli 2025 an:
Anja Bauer-Kersken M. A.
Stellvertretende Museumsleiterin / Sammlungskuratorin
E-Mail: anja.bauer-kersken@muelheim-ruhr.de
Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Frau Bauer-Kersken per E-Mail oder telefonisch zur Verfügung: +49 (0) 208 455 41 78