Die Ausstellung wird am 22. Februar 2025 um 18 Uhr eröffnet und läuft vom 23. Februar bis zum 11. Januar 2026.
Öffentlich haben sich Karl und Maria Ziegler selten über ihre Sammelleidenschaft geäußert, vielleicht sogar nur ein einziges Mal: „Ausschließlich die Freude am Schönen war jeweils der Anlass zum Erwerb der uns umgebenden Kostbarkeiten“. Gesammelt wurde nicht nach kunsthistorischen Gesichtspunkten, sondern nach rein ästhetischen Vorlieben, wobei die Eheleute ihren „Garten der Kunst“ vor allem mit den heiteren und intimen Bildern des Expressionismus kultivierten.
Wer mehr über die Kunstsammlung der Eheleute Ziegler erfahren möchte, muss auf die Bilder schauen, mit denen sie sich ihr neues Zuhause auf dem Mülheimer Kahlenberg eingerichtet haben. Das 1957 fertiggestellte Wohnhaus mit großem Garten lag in Sichtweite des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung, wo Prof. Karl Ziegler gerade eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hatte, für die er 1963 den Chemienobelpreis erhalten sollte.
Schon die ersten Erwerbungen in den späten 1950er Jahren brachten die „Freude am Schönen“ besonders eindrucksvoll zum Ausdruck. Vor allem sind es die zahlreichen Blumenstillleben, die daran erinnern, wie sich der von Maria Ziegler aufwändig und liebevoll gestaltete Garten im Wohnbereich farbenprächtig fortsetzte.
Die Beletage des Museums bietet mit Kachelofen, Stuck und verzierten Holztüren eine stimmige Ausstellungskulisse, um die private Herkunft der musealen Bilder lebendig vor Augen zu führen. So geht es in der Ausstellung auch um das Sammlerehepaar selbst, das wohnliche Umfeld der Bilder und die nachfolgende Generation der Familie, die 2002 die Stiftung Sammlung Ziegler gründete und noch einmal 72 hochkarätige Werke des Expressionismus in die Stiftung einbrachte.
Der Zusammenschluss der beiden Sammlungskonvolute im Jahre 2013 erbrachte auch eine erhebliche Vergrößerung der einzelnen Werkgruppen. Paul Klee, Lyonel Feininger und Emil Nolde gehören zu den Protagonisten der Sammlung, die nun erstmals in Einzelbetrachtung gewürdigt und in einem besonderen Ambiente präsentiert werden, ergänzt durch erläuternde Texte, Filme und Audioinformationen.
Im zweiten Teil der Ausstellung werden 2026 August Macke, Franz Marc und Alexej von Jawlensky im Mittelunkt der Betrachtung stehen.