Künstler*innen A-G

Werke folgender Künstler*innen sind verfügbar:

Beer, Tjorg Douglas
Bubenik, Gernot
Chargesheimer
Christo und Jeanne-Claude
Fassbender, Joseph
Faust, Jeanne
Flach, Peter
Gerresheim, Bert
Götz, Karl-Otto
Graeff, Werner
Gräsel, Friedrich

<p>Tjorg Douglas Beer ist ein deutscher Künstler, der an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert hat. Er arbeitet auf vielen künstlerischen Gebieten; zu seinen Arbeiten zählen Malerei, Videos, Performances, Fotografien, Installationen sowie auch Arbeiten auf Papier. </p><p>Die Radierung „Manana-Resistence#3“ ist im Rahmen eines Werkstattauftrags bei einer Kupferdruckerei entstanden. Ihm sollte dabei ermöglicht werden, seine vielfältige künstlerische Bildsprache in Radierungen umzusetzen. So hat er hier die für ihn typische Abstraktion angewandt, die sich dadurch auszeichnet, dass man darin trotzdem eine Landschaft und Gesichter assoziieren kann. Zudem ist die Radierung ergänzt durch Prägestücke und Silberfolie. Durch diese Reliefartgikeit spielt er auf seine skulpturalen Arbeiten an.</p>

<p>Tjorg Douglas Beer ist ein deutscher Künstler, der an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert hat. Er arbeitet auf vielen künstlerischen Gebieten; zu seinen Arbeiten zählen Malerei, Videos, Performances, Fotografien, Installationen sowie auch Arbeiten auf Papier. </p><p>Die Radierung „Manana-Resistence#4“ ist im Rahmen eines Werkstattauftrags bei einer Kupferdruckerei entstanden. Ihm sollte dabei ermöglicht werden, seine vielfältige künstlerische Bildsprache in Radierungen umzusetzen. Die Radierung weist die für den Künstler typische Formensprache auf, die sich an der Grenze zur Abstraktion bewegt. Zudem ist die Radierung ergänzt durch Gaffa- und Packband ergänzt, wodurch sich eine reliefartige Struktur ergibt. Damit spielt der Künstler auf seine skulpturalen Arbeiten an.</p>

<p>Gernot Bubenik ist ein deutscher Künstler, der vor allem durch seine fotorealistischen Malereien mit der Airbrushtechnik bekannt geworden ist. Zu seinen künstlerischen Techniken gehört neben der Malerei<span>  </span>und der Radierung auch der Siebdruck.</p><p>Die unbetitelte Serigrafie zeigt in leuchtenden Farben<span>  </span>Formen, die entfernt an menschliche Organe erinnern. So kann man mit den Formen beispielsweise Herz oder Nieren assoziieren. Die klar voneinander getrennten Formen scheinen in keinem Zusammenhang zu stehen, weshalb man sich an eine Schautafel beim Arzt erinnert fühlt. In den1960er Jahren hat Bubenik tatsächlich einige solcher Tafeln für Unterrichtszwecke produziert, weshalb die Vermutung nahe liegt, dass es sich hierbei um die künstlerische Abstraktion dieses Auftrags handelt.</p>

<p>Chargesheimer war ein deutscher Fotograf, der als einer der Chronisten der Nachkriegszeit gilt. Besondere Berühmtheit erlangte er durch seine Fotobücher, in denen er das Ruhrgebiet und das Rheinland porträtierte.</p><p>Die aus Chargesheimers Nachlass stammende Reproduktion „Krämerladen an der Zwirnerstraße“ ist Teil seines Fotobuchs „Cologne intim“ aus dem Jahr 1957. Die Fotografie ist als Milieustudie einzuordnen. Der Bildausschnitt ist so gewählt, dass sich ein klarer Bildaufbau ergibt. Den Bildmittelpunkt bildet das Ladenlokal des Krämerladens mit seinen Werbeplakaten unterschiedlicher Marken sowie den Körben mit den Lebensmitteln, die sich vor der Tür stapeln. Dieser statische Bildmittelpunkt wird dynamisch durch drei Männer aufgebrochen, die von links um die Ecke des Geschäfts biegen.</p>

Chargesheimer, An der Theke, küssendes Paar, 1957, Fotografie, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

<p>Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude ist vor allem durch seine Verhüllungsprojekte öffentlicher Gebäude und Wahrzeichen bekannt geworden. Sie bewegten sich damit in der Tradition des Surrealisten Marcel Duchamp, der als einer der ersten Künstler das Verschleiern und Verrätseln von Objekten zur künstlerischen Disposition stellte. </p><p>Bei der Reichstagverhüllung 1995 entstanden zahlreiche Aufnahmen des von Christo und Jeanne-Claude verhüllten Regierungsgebäudes, die später von den beiden Künstlern zu Plakaten weiterverarbeitet und signiert wurden. Eine Planskizze der Künstler ist in diesem Fall dem Plakat beigefügt und auf den Stoff, mit dem der Reichstag verhüllt worden ist, geklebt worden. Damit stellen sie sich in die ebenfalls surrealistische Tradition, aus Zufalls- und Abfallprodukten neue Kunst zu erschaffen.</p>

<p>Joseph Fassbender war ein deutscher Maler, der besonders die Abstraktion der Nachkriegsmoderne vorantrieb. Er war mit Hann Trier und Hubert Burke Gründer der s.g. Donnerstagsgesellschaft sowie Mitglied bei ZEN 49, beides Künstlervereinigungen, die sich mit einer neuen künstlerischen Ausdrucksform nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzten.</p><p>Fassbenders Abstraktionen zeichnen sich vor allem durch die Thematisierung der Linie aus. Die Lithografie“ Komposition“ aus dem Jahr 1957 bildet dabei keine Ausnahme. Feinere Linien gehen in starken Linien auf und überziehen als ungeordnetes Geflecht das Papier. Die unter den schwarzen Linien liegenden grau ausgestalteten Flächen wirken wie ein verschobener Schatten des Geflechts und geben der Abstraktion eine gewisse Tiefe.</p>

<p><span>Jeanne Faust ist eine deutsche Fotografin und Videokünstlerin. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Dort übernahm sie 2009 die Professur für Mixed Media. </span><br><span>Faust arbeitet in ihren Fotografien konzeptuell entlang ihrer eigenen Videoproduktionen. Sie nennt diese Fotografien Zubilder, womit sie ihr Konzept bereits offen legt: die Bilder sind nicht etwa Filmstills ihrer Videos, sondern zeigen vielmehr Szenen, die im Film nicht vorkommen. Das Setting und auch die Schauspieler*innen aus den Filmen sind zwar auch auf den Fotografien zu sehen, aber die Szene existiert nicht im Film. Dadurch fühlt sich der Betrachtende einerseits an den Film erinnert, kann andererseits jedoch auch andere Assoziationen abrufen, die sich in seinem persönlichen oder dem kollektiven Gedächtnis befinden. </span></p>

<p>Peter Flach machte zunächst eine Ausbildung zum Lithografen, bevor er ein Design-Studium in Essen absolvierte.<span>  </span>2004 erhielt er den Hermann-Lickfeld-Preis für Bildende Kunst der Stadt Mülheim an der Ruhr.</p><p>In seinen Arbeiten setzt sich Flach wiederkehrend mit der menschlichen Gestalt auseinander. Häufig sind die Menschen auf seinen Bildern nur durch eine Umrisslinie skizziert, ihnen fehlen näher identifizierbare Merkmale. Der „Kopf“ aus dem Jahr 2005 ist zwar auch nur eine Kontur, aber es lassen sich zudem Augen, Nase und ein weit aufgerissener Mund ausmachen. Durch diese Expressivität gelingt es Flach, der Figur mit nur wenigen Strichen eine Individualität zuzusprechen. </p>

<p>Peter Flach machte zunächst eine Ausbildung zum Lithografen, bevor er ein Design-Studium in Essen absolvierte.<span>  </span>2004 erhielt er den Hermann-Lickfeld-Preis für Bildende Kunst der Stadt Mülheim an der Ruhr.</p><p>In seinen Arbeiten setzt sich Flach wiederkehrend mit der menschlichen Gestalt auseinander. Häufig sind die Menschen auf seinen Bildern nur durch eine Umrisslinie skizziert, ihnen fehlen näher identifizierbare Merkmale. Auch der“ Kopf“ aus dem Jahr 2005 ist lediglich eine Kontur, die zudem von einer senkrechten Linie mittig durchschnitten wird. Dadurch entsteht der Eindruck eines gespiegelten Bildes. Die dargestellte Person sieht in ihrem Spiegelbild jedoch eine verzerrte Variante des eigenen Gesichts. Flach thematisiert hier somit das menschliche (Nicht-)Erkennen des eigenen Ich.</p>

<p><span>Bei einem Vexierbild handelt es sich in der Regel um ein Bild, bei dem man zusätzlich zu dem offensichtlich gezeigten noch ein oder mehrere weitere Bilder sehen kann. Der Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim, der vor allem durch seine Plastiken im öffentlichen Raum bekannt ist, setzte sich in seinen frühen Schaffensjahren mit der Kunst des Surrealismus auseinander. In dieser Kunstströmung, die sich stark für die Psychoanalyse interessierte und in der Seele Verborgenes durch gewisse künstlerische Techniken aufzudecken suchte, waren Vexierbilder sehr beliebt. Gerresheim zitiert mit seinem „Vexierporträt Henry Miller“ einerseits den Surrealismus, andererseits bricht er deren Intention, Verborgenes zu entdecken, ironisch, indem er gewisse Teile des Siebdrucks beschriftet und mit einer Legende versieht, die offenkundig Nonsens ist.</span></p>

<p>Karl Otto Götz war ein deutscher Maler und einer der Hauptvertreter des deutschen Informel. Er entwickelte in seinen Bildern eine spezielle Formensprache, die hauptsächlich von seiner speziellen Maltechnik herrührt. Götz trug auf seine Leinwände zuerst Kleister auf und verteilte danach mit Pinsel und Rakel Farbe. Der Malprozess war daher sehr dynamisch und seine Bilder gestisch. In vielen Werken verwendete er zudem die Farbe Schwarz. Oft wird sein künstlerischer Duktus mit den Action Paintings von Jackson Pollock verglichen.</p><p>In der<span>  </span>Lithografie „Kalenderblatt“ finden sich die für Götz‘ Malerei typischen Merkmale wieder: es ist ausschließlich in schwarz und Graustufen gehalten und der Ausdruck ist dynamisch. Obwohl es sich um einen Druck handelt, meint man, die Führung des Rakels und des Pinsels nachvollziehen zu können.</p>

<p>Karl Otto Götz war ein deutscher Maler und einer der Hauptvertreter des deutschen Informel. Er entwickelte in seinen Bildern eine spezielle Formensprache, die hauptsächlich von seiner speziellen Maltechnik herrührt. Götz trug auf seine Leinwände zuerst Kleister auf und verteilte danach mit Pinsel und Rakel Farbe. Der Malprozess war daher sehr dynamisch und seine Bilder gestisch. In vielen Werken verwendete er zudem die Farbe Schwarz. </p><p>In dem<span>  </span>Siebdruck „Spiel in Gelb und Schwarz“ finden sich die für Götz‘ Malerei typischen Merkmale wieder: schwarz ist eine dominierende Farbe, die umso stärker in dem Kontrast zum Gelb wirkt. Der Ausdruck ist dynamisch und obwohl es sich um einen Druck handelt, meint man, die Führung des Rakels und des Pinsels nachvollziehen zu können.</p>

<p>Werner Graeff war ein deutscher Künstler, der am Bauhaus studierte und auch Kurse bei Künstlern der niederländischen De-Stijl-Bewegung besuchte. Er arbeitete gattungsübergreifend als (Glas-)Maler, Bildhauer und Grafiker. In der Nachkriegszeit sprach er sich gegen informelle Tendenzen aus, in seinen Arbeiten blieb er immer einer, wenn auch abstrakten, Gegenständlichkeit treu.</p><p>Graeffs Linoldruck „LIROTUR“ zeugt davon. In einem leuchtenden Rot präsentiert sich dem Betrachtenden eine Form, die mehrere Assoziationen zulässt. Es mag sich um ein Kleid handeln, es könnte aber auch ein mühlenähnliches Gebäude sein. In Farb- und Formgebung zeigen sich hier Elemente der Bauhaus-Lehre ebenso wie Anklänge an die konstruktivistische De-Stijl-Lehre.</p>

<p>Werner Graeff war ein deutscher Künstler, der am Bauhaus studierte und auch Kurse bei Künstlern der niederländischen De-Stijl-Bewegung besuchte. Er arbeitete gattungsübergreifend als (Glas-)Maler, Bildhauer und Grafiker. In der Nachkriegszeit sprach er sich gegen informelle Tendenzen aus, in seinen Arbeiten blieb er immer einer, wenn auch abstrakten, Gegenständlichkeit treu.</p><p>Graeffs Linoldruck „LIFAR 6“ zeugt davon. Vor nahezu gleich breiten Streifen in Rot und Schwarz, die vertikal das Blatt durchlaufen und zwischen denen eine Lücke verläuft, scheint ein unregelmäßig ausgeführter grauer Kreis zu schweben. Diese Formensprache lässt unterschiedliche Assoziationen zu, man mag sich auch vorstellen, dass es sich dabei um eine Vorskizze zu einer Skulptur handelt.</p>

<p>Friedrich Gräsel war ein deutscher Künstler, der sich ab den 1970er Jahren vor allem als Bildhauer betätigte. Er nahm an mehreren Biennalen teil. Besonders bekannt sind seine großformatigen Plastiken aus Röhrenstrukturen im öffentlichen Raum. </p><p>Auf dem Siebdruck „Spielwürfelisometrie“ finden sich die für Gräsel typischen Röhrensysteme, die in verschiedenen Variationen jeweils ein Quadrat bilden. In der Mitte des ebenfalls quadratisch angelegten Blattes befindet sich ein in perspektivischer Verkürzung dargestellter, aus Röhrensystemen bestehender Würfel, der scheinbar aus dem Blatt heraustritt. Der Siebdruck erinnert an eine Isometrie aus dem Mathematik- bzw. Kunstunterricht. Dies kommt nicht von ungefähr, war Gräsel doch lange als Pädagoge an Schulen im Ruhrgebiet tätig.</p>