Künstler*innen H-N

Werke folgender Künstler*innen sind verfügbar:

Huber, Thomas
Ikai, Setsuko
Kaletsch, Clemens
Kitaoka, Fiumó
Kliemann, Carl-Heinz
Klinger, Max
Koch, Thomas
Krian, Erich
Kriwet, Ferdinand
Lahs, Curt
Lucander, Robert
Meese, Jonathan
Mields, Rune
Nöfer, Werner

<p>Thomas Huber ist ein Schweizer Künstler, der an der Kunstgewerbeschule Basel, am Royal College of Art in London sowie an der Kunstakademie Düsseldorf studierte. Seine künstlerischen Gedanken finden in Malerei, Aquarell, Zeichnung, Druckgrafik, Künstlerrede und Künstlerbuch Ausdruck. Huber thematisiert in seiner Kunst wiederholt den Bezug zwischen Bildern und Sprache und setzt sich kritisch mit der Abbildfunktion des Bildes auseinander. </p><p>In der nicht betitelten Lithografie aus der „Serie Rauten“ traurig, spiegelt sich diese Kritik wider. Die geometrischen Muster erzeugen eine Räumlichkeit, die über das plane Bild hinauszureichen scheint. Huber hinterfragt damit das Bild als Abbild und zeigt auf, dass es gleichzeitig auf sich selbst verweisen kann. Eine Art Fenster öffnet zudem den Blick auf ein nicht näher definiertes Dahinter.</p>

<p>Thomas Huber ist ein Schweizer Künstler, der an der Kunstgewerbeschule Basel, am Royal College of Art in London sowie an der Kunstakademie Düsseldorf studierte. Seine künstlerischen Gedanken finden in Malerei, Aquarell, Zeichnung, Druckgrafik, Künstlerrede und Künstlerbuch Ausdruck. Seine Werke sind in internationalen Museen zu sehen. Huber thematisiert in seiner Kunst wiederholt den Bezug zwischen Bildern und Sprache und setzt sich kritisch mit der Abbildfunktion des Bildes auseinander. </p><p>In der nicht betitelten Lithografie aus der Serie „Rauten traurig“, spiegelt sich diese Kritik wider. Die starken geometrischen Muster erzeugen eine Räumlichkeit, die über das plane Bild hinauszureichen scheint. Huber hinterfragt hier das Bild als Abbild und zeigt auf, dass es gleichzeitig auf sich selbst verweisen kann.</p>

<p>Setsuko Ikai ist eine japanische Künstlerin, die an der Kunstakademie Düsseldorf studiert hat und in Berlin lebt. Viele ihrer Bilder sind von ihrer Heimat Japan inspiriert. Sie arbeitet weitestgehend abstrakt, jedoch lassen sich ihre Motive häufig mit Landschaften in Verbindung bringen.</p><p>Die Radierungen „Mittag“ und „Abend“ aus dem Jahr 1968 stammen vermutlich aus einem Zyklus, der noch weitere Tageszeiten umfasst. Auf sehr philosophische Weise nähert sich Ikai ihrem Thema an. Der Einstieg in die Radierungen gelingt dem Betrachtenden hauptsächlich durch den Eindruck, die die einzelnen abstrakten Formen in ihrer Gesamtheit bilden. So kann man die Formen bei Mittag als große Sonne auffassen, die hoch und groß am Himmel steht, während Abend das sich auflösende Licht zeigt.</p>

<p><span>„Clemens Kaletsch trägt seine Gedanken und Bildmotive von einem Werk und einem künstlerischen Medium ins andere, wandelt sie ab und entwickelt sie kontinuierlich weiter. Der Titel [Europe Feeling] spielt gleichsam auf die Verortung von Kaletschs Kunst im europäischen Kontext an, weist darüber hinaus aber vor allem auf die Tatsache, dass Europa über Jahrhunderte hinweg eine kulturelle Vorreiterrolle in der Welt innehatte. Nicht von ungefähr erinnert das Motiv der Bogenarchitektur an die Renaissancemalerei, wie etwas an Raffaels Schule von Athen (1509-1511), in der Vertreter der freien Künste die menschliche Weisheit darstellen. In Europe Feeling bildet eine Vase im Vordergrund den Blickfang. In ihr bündeln sich Gewächse, die ins Bild wuchern; in einem Wandregal sind Teller gestapelt, die als eine Art unangetastetes Reservoir gelesen werden können.“</span><br><span>(Ermacora, Beate: Der Janusblick, in: Ermacora, Beate (Hrsg.): Clemens Kaletsch. Europe Feeling, Bielefeld/Leipzig 2008, S. 9).</span></p>

<p>Fumio Kitaoka war ein japanischer Holzschnitt-Künstler. Er studierte westliche Ölmalerei in Tokio, bevor er einige Jahre in Paris das Fach Holzstich studierte. 1964-1965 lehrte er in den USA. In seinen frühen Holzschnitten verarbeitete er vor allem die Eindrücke, die die europäische Malerei auf ihn gemacht hat. </p><p>Bei dem frühen Holzschnitt „Walk in the rain“ aus dem Jahr 1958 erkennt man deutlich die Einflüsse von Wassily Kandinskys abstrakten Arbeiten. Der Spaziergänger im Regen wird durch ein dunkelblaues Dreieck in der Mitte des Bildes angedeutet, durch wenige weitere Striche wird eine Bewegung ausgewiesen.<span>  </span>Auch der fallende Regen ist erkennbar, mal fällt er in dünnen Strichen, mal in spitzen Winkeln. Die vielen geometrischen Formen verbinden sich somit zu einer stimmigen Komposition.</p>

<p>Carl-Heinz Kliemann war ein deutscher Maler und Grafiker. Er studierte bei Max Kaus und Karl Schmidt-Rottluff. Besonders in seinen Holzschnitten findet sich die Bildsprache expressionistischer Künstler wieder, besonders denen der Brücke-Künstler, die selbst den Holzschnitt als künstlerisches Ausdrucksmittel in den Vordergrund stellten.</p><p>Der Holzschnitt „Die Stadt nach dem Krieg“ zeigt eine Stadtlandschaft, die vor allem durch drei hohe Gebäudekomplexe bestimmt ist. Das linke und das mittlere Gebäude sind modern, am rechten Bildrand sieht man jedoch ein Stück Mauer eines offenbar historischen Gebäudes. Darüber hinaus erkennt man zwei schnurgerade Alleen, die spitz auf den Betrachtenden zulaufen. Alles wirkt durch die übertriebene Perspektive leicht verzehrt und bedrohlich.</p>

<p>Max Klinger war ein deutscher Maler, Bildhauer und Grafiker. Er lebte einige Zeit in Paris, wo er die Arbeiten der Französischen Symbolisten kennenlernte. Klingers Hauptwerk besteht aus großen druckgrafischen Zyklen, die oft symbolisch aufgeladen sind. Er selbst prägte den Begriff der Griffelkunst. </p><p>Bei „An die Schönheit“ handelt es sich um einen 2007 entstandenen Nachdruck von einer Originalplatte aus Klingers Nachlass. Der Druck gehört zur Folge „Vom Tode II“, die zwischen 1989 und 1910 entstand. Darin wird die Vergänglichkeit philosophisch thematisiert. Das Blatt An die Schönheit zeigt eine am Ufer eines Gewässers kniende, nackte männliche Person in Rückenansicht. Diese verneigt sich scheinbar vor der Schönheit der Natur. In dem Motiv<span>  </span>schwingt eine gewisse Morbidität mit, denn sowohl die Natur als auch der Mensch sind vergänglich.</p>

<p>Max Klinger war ein deutscher Maler, Bildhauer und Grafiker. Er lebte einige Zeit in Paris, wo er die Arbeiten der Französischen Symbolisten kennenlernte. Klingers Hauptwerk besteht aus großen druckgrafischen Zyklen, die oft symbolisch aufgeladen sind. Er selbst prägte den Begriff der Griffelkunst. </p><p>Bei „Philosoph“ handelt es sich um einen 2007 entstandenen Nachdruck von einer Originalplatte aus Klingers Nachlass. Der Druck gehört zur Folge „Vom Tode II“, die zwischen 1989 und 1910 entstand. Das Blatt Philosoph zeigt eine nackte männliche Person, die den rechten Arm zu seinem Spiegelbild ausstreckt. Im Vordergrund ruht eine nackte weibliche Person. Dieses rätselhafte Motiv wird häufig mit Schopenhauer in Verbindung gebracht, der sich kritisch mit der Selbsterkenntnis auseinandersetzte.</p>

<p>Thomas Koch ist ein deutscher Künstler, der an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln Malerei studierte. Er ist Mitglied in mehreren Künstlervereinigungen im Ruhrgebiet. Seine anfangs noch auf konkrete Gegenstände bezogenen Arbeiten wandelten sich im Laufe der Zeit hin zur Abstraktion. Seine Bildthemen sind dabei das Verhältnis von Linie zur Fläche. In seinen Malereien verwendet er häufig die Collage, um diese Beziehung verstärkt in den Fokus zu rücken.</p><p>Bei „Ohne Titel II“ handelt es sich zwar nicht um eine Collage, sondern um einen Hochdruck, jedoch macht das Blatt durch die mit einem Kohlestift hinzugefügten Linien trotzdem den Eindruck einer überlappenden Mehrflächigkeit. In seiner monochromen schwarz-weißen Farbigkeit erinnert der Druck zudem an einen abstrakten Scherenschnitt.</p>

<p>Erich Krian ist ein deutscher Künstler, der an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rupprecht Geiger und Gotthard Graubner studierte. Anfang der 1990er Jahre war er Gaststipendiat in der Villa Romana in Florenz. Dieser Aufenthalt hatte nachhaltigen Einfluss auf sein Werk.</p><p>In der Zeichnung „Villa Romana“ ist der Stipendienaufenthalt bereits im Titel adressiert. Die Farbigkeit des Bildes mutet bereits mediterran an. Den Hauptteil und Vordergrund des Blattes nimmt eine Pflanze ein, deren Wurzeln in den Raum hinein ranken. Ebenfalls in den Raum hinein ragt vom linken Bildrand ein Turm aus rechteckigen Elementen, die man als Bücher deuten kann. Krian stellt mit diesen einfachen Mitteln eine Assoziation zur Vermehrung von Wissen sowie zur zarten Verwurzelung in der künstlerischen Welt her.</p>

<p>Ferdinand Kriwet war ein deutscher Medienkünstler, der sich in seinem Werk vor allem mit Sprache auseinandersetzte. Darüber hinaus produzierte er Hörspiele und schrieb ein Buch, das keinen Anfang und kein Ende hat. Dem Leser steht es frei, an beliebiger Stelle in den Text einzusteigen, da es keine stringente Handlungsabfolge gibt.</p><p>Ähnlich verhält es sich mit Kriwets Siebdruck „Sehtext“ von 1971. Ähnlich einem Wörterrätsel ist fallen dem Rezipierenden einzelne Wörter ins Auge, die wiederum nahtlos an andere Wörter anschließen. Die in konzentrischen Kreisen angelegten Buchstaben, die zum Teil angeschnitten sind, machen es jedoch nahezu unmöglich, einen konkreten Sinnzusammenhang zwischen den einzelnen erkennbaren Wörtern herzustellen. Die Bildbetrachtung bleibt daher assoziativ und sprunghaft.</p>

<p><span>Das Talent des Autodidakten Curt Lahs wird früh vom Düsseldorfer Galeristen Alfred Flechtheim und der Legendären Johanna „Mutter“ Ey erkannt und gefördert. Seine Aktivitäten in der Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“ verschaffen ihm Ausstellungen und Anerkennung. 1930 erhält Lahs eine Professur an der Staatlichen Kunstschule in Berlin. Wegen antifaschistischer Betätigungen wird er von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben und als „entartet“ verfemt. Er verlässt Deutschland und kehr erst in der Nachkriegszeit zurück. 1955 wird er als Nachfolger von Willi Baumeister an die Kunstakademie Stuttgart berufen.</span></p><p><span>Die Stillleben, Interieur- und Figurendarstellungen von Curt Lahs sind zunächst vom Kubismus und Konstruktivismus geprägt. In der Nachkriegszeit konzentriert er sich auf die reine Form und findet zu einem schwungvollen Stil mit leuchtenden Farben und grafischen Bildstrukturen.</span></p>

<p><span>Im Jahr 2006 widmete das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr Robert Lucander die Einzelausstellung „Cocktail International“. Seine witzig wie originellen Porträts und Menschendarstellungen kreisen um Themen wie mediale (Selbst-)Inszenierung, unerfüllte Sehnsüchte, die Oberflächlichkeit zwischenmenschliche Beziehungen und widersprüchliche Kommunikation.</span></p><p><span>Bleistiftzeichnungen auf gemaserten Holzplatten stehen hierbei im Gegensatz zu plakativ und kontrastreich verwendeter Acrylfarbe. Wie in der Pop Art lässt sich der finnische Künstler in Motivwahl und Bildsprache von der Alltagswelt und den Massenmedien inspirieren. Seine Malerei überträgt Lucander in mehrschrittigen Druckverfahren mit Holzplatten und Lithosteinen auf Papier.</span></p>

<p><span>Die witzig wie originellen Porträts und Menschendarstellungen des finnischen Künstlers Robert Lucander kreisen um Themen wie die mediale (Selbst-)Inszenierung und die Oberflächlichkeit zwischenmenschliche Beziehungen. Inspiration findet er in Zeitschriften, Magazinen, auf Plattencovern oder in Form von Filmstills. Rausgelöst aus dem ursprünglichen Kontext und vor einem neutralen Hintergrund neu zusammengestellt, kommunizieren seine Akteure miteinander wie in Comics durch Sprechblasen.</span></p><p><span>Bleistiftzeichnungen auf gemaserten Holzplatten stehen hierbei im Gegensatz zu plakativ und kontrastreich verwendeter Acrylfarbe. Wie in der Pop Art lässt sich der finnische Künstler in Motivwahl und Bildsprache von der Alltagswelt und den Massenmedien inspirieren. Seine Malerei überträgt Lucander in mehrschrittigen Druckverfahren: Sperrholzplatten bilden den Druckstock für einen einfarbigen Holzschnitt, auf den in weiteren Arbeitsgängen die Motivzeichnung und plakative Farbflächen als Lithografie gedruckt werden.</span></p>

<p><span>Wie in seiner Malerei spielt auch in der Druckgrafik die Maserung des Holzes als Bildträger und Hintergrund für Robert Lucander eine besondere Rolle: Sperrholzplatten bilden den Druckstock für einen einfarbigen Holzschnitt, auf den in weiteren Arbeitsgängen Motivzeichnung und plakative Farbflächen als Lithografie gedruckt werden.</span></p><p><span>In der Serie „Gefährliches Doppelspiel“ scheinen am Bildrand angeschnittene Porträts an einer imaginären horizontalen oder diagonalen Linie gespiegelt zu sein. Diese seitenverkehrte Wiederholung der Gesichtshälften erweckt den Moment des Zweifelns: Handelt es sich um eine dargestellte Person, um ihren Doppelgänger oder Zwilling?</span></p>

<p><span>Seit Ende der 1960er-Jahre arbeitet Rune Mields als bildende Künstlerin. Gemeinsam mit dem Kunstkritiker Klaus Honnef und weiteren Mitstreitern gründete sie 1968 das Zentrum für aktuelle Kunst – Gegenverkehr in Aachen. Ihre Bildthemen speist die Autodidaktin aus den Naturwissenschaften, der Technik und Mathematik. In ihren konzeptuellen Arbeiten analysiert sie Zahlen- und Zeichensysteme oder bildet technische Elemente oder Apparaturen präzise, reduziert und mit kühlen, glatten Oberflächen ab.</span></p><p><span>Die sogenannten „Röhren“-Bilder zählen zu ihren ersten Projekten: Perspektivisch und dreidimensional vor einem unbestimmten, weißen Hintergrund wiedergegeben, entwickeln ihre Rohr-Objekt eine enorme Dynamik, als stoßen sie direkt auf den Betrachtenden zu.</span></p>

<p><span>Anlässlich einer Performance äußerte sich der berühmt und berüchtigte Künstler Jonathan Messe wie folgt: „Hosen runter, Karten auf den Tisch, loslegen, loslabern, Unsinn reden, das ist ja wohl das Grundrecht eines Künstlers.“ 2007 setzte er dieses Credo in einer Serie von sechs Radierungen für die </span>Griffelkunst-Vereinigung Hamburg <span>um: Assoziative Gedanken übertrug er spontan mit Kaltnadel und Ätzverfahren direkt auf die Platte.</span></p><p><span>Die Blätter mit Titeln wie „Zwei Schwänze für ein Halleluja“, „Der hohlste Kunsthistoriker“ oder „Don Skeletti im Fettnapf mit 10 Zäpfchen“ lassen sich als bissige Kommentare zur Kunstwelt lesen. Meeses selbst verfolgt als Ziel das Gesamtkunstwerk, das Malerei, Skulptur, Installation, Performance, Zeichnung, Collage und Theaterarbeit umfasst.</span></p>

<p><span>2016 erhielt das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr eine umfangreiche Schenkung von 23 Druckgrafiken des Künstlers Werner Nöfer. An der Essener Folkwangschule bei Max Burchartz und Werner Graeff ausgebildet, zählt Nöfer zu den Vertretern der deutschen Pop Art. Im Sinne einer Demokratisierung der Kunst wurde er mit großflächigen Wallpaintings sowie Grafikeditionen bekannt, die preisgünstig ein breites Publikum ansprachen: Kunst für alle!</span></p><p><span>Den Blick gelenkt durch Radar-, Vermessungsgeräte, Schalttafeln, Bullaugen, Okularen und Zielscheiben nimmt Nöfer Themen wie Technisierung, Mobilität, Verkehr und Aufrüstung in den Fokus. Seine schematischen Darstellungen einer überformten Landschaft erinnern mit den starken Konturlinien und in ihrer plakativen Farbigkeit an Comiczeichnungen und Trickfilmen, für die er ebenfalls mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.</span></p>