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Platzgestaltung vor dem Kunstmuseum

Mit seinen Stadtikonographien und Farbwegen wurde der Bildhauer und Maler Otto Herbert Hajek zum Wegbereiter moderner Kunst im öffentlichen Raum. Als Beitrag zu einer gelebten Demokratie und in Reaktion auf die Unwirtlichkeit der Städte prägen seine abstrakten Plastiken und begehbaren Kunstlandschaften vielerorts das innerstädtische Bild.

In Interaktion mit der Architektur, aber auch den Stadtbewohner*innen und Passant*innen, zielen Hajeks Werke auf eine Sensibilisierung für den Umraum: „Ich setze Zeichen, an denen der Mensch sich erregen kann. Über die Erregung denkt er über sich und über seine Umgebung nach.” Mit einer reduzierten, konstruktivistischen Formensprache realisierte der politisch engagierte Künstler weltweit Projekte: in Rom, Moskau, Ankara, Adelaide, seiner Heimatstadt Stuttgart, Schwelm und Mülheim an der Ruhr. Als raumgreifendes Kunstwerk wurde Hajeks Entwurf zu einem von Stadt und Sparkasse ausgelobten Wettbewerb zur Umgestaltung des damaligen Viktoriaplatzes umgesetzt und am 1. Juli 1977 eingeweiht. Der zuvor als Parkplatz genutzte Bereich zwischen Schloßstraße und Wallstraße sollte nach dem Bau einer Tiefgarage nicht nur optisch, sondern auch funktional eine neue Identität erhalten und sich zu einem Ort mit Verweil- und Erlebnisqualität wandeln.
Hajeks Konzept beinhaltete alle Vorgaben: ein Wasserspiel zu besonderen Anlässen, Sitzgruppen, Pflanzbeete und Kinderspielecken sowie eine 6,20 Meter hohe Stahlplastik. In Aufsicht zeigt sich die in verschiedenen Ebenen angelegte Brunnenanlage wie ein abstraktes Reliefgemälde. Bemalte Flächen in den Primärfarben Rot, Gelb und Blau zieren die gestaffelten Betonelemente. Quader, Rauten und Dreiecksformen fügen sich spannungsreich ineinander. In der Pflasterung setzen sich die geometrischen Muster fort. Die metallische Oberfläche des monumentalen Stadtzeichens mit seinen V-förmigen Ausläufern reflektiert die Farbe in den Raum. In Korrespondenz mit dem seit 1994 im historischen Gebäude der Alten Post beheimateten Kunstmuseum und dem 2009 neugebauten Medienhaus markiert der „Hajek-Brunnen“ die kulturelle Mitte Mülheims.